Baugerüst statt Blumenschmuck

Rathaus-Fassade wird saniert

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Tim Hellwig vor der Rathausfassade
Foto: (c) Stadt Coesfeld

Aufmerksamen Innenstadtbesucherinnen und -besuchern wird es vielleicht schon aufgefallen sein: Die Blumenkästen, die das Rathaus in den vergangenen Sommern geschmückt hatten, sind in diesem Jahr nicht aufgehängt worden.

„Das liegt daran, dass wir die Sommermonate nutzen werden, um Teile der Rathausfassade zu erneuern und das ließ sich mit den Blumenkästen, die sonst von Mai bis Oktober für einen blühenden Farbtupfer sorgen, nicht verbinden“, informiert Tim Hellwig vom Zentralen Gebäudemanagement der Stadt.

Hauptgrund für die Arbeiten ist, dass die Sandstein-Elemente am Rathaus saniert werden müssen: „Sie sind teilweise verwittert und sollen überarbeitet werden. Auch der Ochsenkopf im Giebel ist betroffen. Er hat durch Rostläufer seine Schönheit verloren und soll bald wieder in altem Glanz erstrahlen.“

Dazu wird in den Sommerferien ein Baugerüst aufgestellt. „Und weil das für die Sandsteinsanierung ohnehin benötigt wird, nutzen wir die Gelegenheit und führen dann auch andere Arbeiten an der Fassade durch, die dringend nötig sind“, informiert Tim Hellwig. Die Holzverkleidungen der Dachgauben erhalten einen neuen Anstrich und die Dachrinnen-Hacken werden ausgetauscht. „Wir rechnen damit, dass die Bauarbeiten etwa drei Monate lang dauern werden, je nach Witterung. Alle Arbeiten werden im Benehmen mit der Denkmalbehörde des Landschaftsverbandes erfolgen, denn die Rathaus-Fassade steht unter Denkmalschutz“, sagt er abschließend. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 148.000 Euro.

Zum Thema Coesfelder Rathaus

Das Rathaus am Markt wurde Pfingsten 1955 eingeweiht, nachdem das historische Gruthaus an der Nordseite des Marktplatzes, das früher für Sitzungen des Stadtrates und als Repräsentationsort genutzt worden war, durch Bombardierungen und Sprengungen im März und April 1945 zerstört worden war. Der dreigeschossige Massivbau mit den verklinkerten Außenmauern stellt einen der wichtigsten Bauten der Nachkriegszeit in Coesfeld dar. Er war Ergebnis eines großen Architektenwettbewerbs, wobei der teilnehmende Regierungsbaumeister W. Ewers aus Gladbeck am Ende vom Rat den Auftrag für Planung und Bau erhielt. Natursteinquader betonen die Ecken der Fassaden, Fenster und Türgewände und Zierglieder sind in Werkstein gefertigt. Das breite Eingangsportal ist in hellem Naturstein hervorgehoben, im Giebelschild eingefügt ist das Wappen der Stadt. Seit dem 14. Juli 2000 ist das Rathaus ein in die Denkmalliste der Stadt Coesfeld eingetragenes Baudenkmal.

 

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