Bürgermeister Heinz Öhmann zur Infektionslage: Wir arbeiten weiter daran, Betroffene zu separieren

Westfleisch bringt betroffene Mitarbeiter zentral unter

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Foto: (c) Stadt Coesfeld

Nachdem das Kreisgesundheitsamt die Testung von Schlachthof-Mitarbeitern fast abgeschlossen hat, stieg die Zahl der Neuinfizierten gestern nicht mehr so stark wie noch am Wochenende. Bürgermeister Heinz Öhmann dazu: „Die Zahl der Neuinfizierten im Kreis Coesfeld liegt nach den neuesten Zahlen gestern bei 10,5 pro 100.000 Einwohner – wenn wir die Infektionen im Schlachtbetrieb Westfleisch außen vor lassen. Diese guten Werte sind seit Tagen stabil. Das zeigt, dass es uns gelungen ist, das Infektionsgeschehen insgesamt einzugrenzen: Es betrifft jetzt fast ausschließlich den klar definierten Bereich „Schlachthof“.

Unser Ziel war und ist, die betroffenen Personen, positiv Getestete und ihre Kontaktpersonen, zu separieren und dabei arbeitet unser Ordnungsamt eng mit dem Kreisgesundheitsamt zusammen.“

Positiv getestete Westfleisch-Mitarbeiter sollen in einer Sammelunterkunft untergebracht und dort auch medizinisch versorgt werden. „Dazu hat die Firma Westfleisch die momentan leerstehende Kolping-Bildungsstätte vorübergehend angemietet“, informiert Öhmann: „Das halte ich für absolut sinnvoll: Dadurch werden Infizierte von negativ getesteten Kontaktpersonen getrennt. Das reduziert das Infektionsrisiko und schützt die Bevölkerung. Je besser Infizierte versorgt werden und je weniger Kontakte sie nach außen haben, umso besser.“ Weitere Unterbringungskapazitäten sollen im Kreisgebiet noch folgen.

Bereits in der vergangenen Woche waren positiv getestete Schlachthof-Mitarbeiter aus Coesfeld in ein Tagungshotel im Kreis Recklinghausen gebracht worden. „Dafür ist die Firma Westfleisch verantwortlich und sie hat diese Verantwortung auch übernommen: Auch für die Arbeitnehmer aus Werkvertragsfirmen“, sagt der Bürgermeister und ergänzt: „Ich erwarte hier weiterhin eine klare Separierung der Infizierten und der Kontaktpersonen.“

Er wendet sich auch noch einmal an die Coesfelder Bevölkerung: „Der Ausbruch rund um den Schlachthof hat uns nochmal schmerzhaft gezeigt, wie zerbrechlich unsere bisherigen Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus sind. Wir waren und sind auf einem guten Weg, wenn jeder von uns weiter wachsam und verantwortlich mit der Gefahr umgeht.“

Quarantäne-Zahlen aus Coesfeld:

Mehr als 350 Ordnungsverfügungen hat das Ordnungsamt seit Beginn der Corona-Pandemie an ermittelte Kontaktpersonen verteilt. Sie alle müssen sich, ebenso wie die 208 in Coesfeld bisher positiv getesteten Infizierten, für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben, dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen und auch keinen Besuch empfangen. 

Innerhalb der Wohnung gelten besondere Hygieneregeln: Abstand halten von Mitbewohnern und Familienangehörigen. Die Nutzung von gemeinsamen Räumen sollte auf ein Minimum reduziert werden, alle Räume müssen regelmäßig gereinigt und gut gelüftet werden. Wer unter Quarantäne steht, muss außerdem zweimal täglich die Körpertemperatur messen und dem Kreisgesundheitsamt jeden Tag Bericht erstatten.

Bürgermeister Heinz Öhmann dazu: „Unsere Mitarbeiter kontrollieren laufend, ob die Auflagen eingehalten werden und sie halten, genau wie das Kreisgesundheitsamt, Kontakt zu den Betroffenen und deren Ansprechpartnern. Fast alle, auch die aktuell betroffenen Schlachthof-Mitarbeiter, werden durch Bekannte versorgt, die Lebensmittel und Einkäufe vor der Haustür abstellen. Wenn die Versorgung fehlen sollte, werden wir uns mit der Tafel in Verbindung setzen und die Versorgung organisieren oder aber an Hilfsinitiativen verweisen.“

 

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